Employer Branding für KMU: Einfache Maßnahmen für mehr Bekanntheit

Employer Branding ist die Strategie der großen Konzerne, um die besten Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen. Auch viele kleine und mittlere Unternehmen würden den Großen gerne nacheifern – immerhin scheint die Taktik aufzugehen. Doch längst nicht alle Maßnahmen lassen sich problemlos vom Konzern auf kleinere Betriebe übertragen. Deshalb ist es für sie von entscheidender Bedeutung, eine eigene Strategie zu entwickeln.

Stärken und Schwächen: Eine Bestandsaufnahme

Vor der Entwicklung einer Arbeitgebermarke steht die Bestandsaufnahme. Zunächst sollten Sie herausfinden, wie Ihr Ruf als Arbeitgeber in der Region bzw. auch überregional ist. Sind Sie als fairer Arbeitgeber bekannt? Kennt man Sie als traditionell und konservativ oder eher als offen, locker und modern? Welche Werte verbindet man mit Ihrem Unternehmen? Setzen Sie auf eine familiäre Atmosphäre? Wie ist es um das Betriebsklima bestellt? Gehören Sie mit zu den Innovationsträgern der Branche?

Halten Sie fest, was Sie Ihren Mitarbeitern bieten können. Hierzu können beispielsweise diese Leistungen zählen:

  • Weiterbildungsmöglichkeiten (z. B. EDV-Kurse, Führungskräfteseminare, Fachseminare, Fremdsprachunterricht)
  • Karrieremöglichkeiten (z. B. gute Aufstiegschancen, Job-Rotation-Modelle)
  • Work-Life-Balance (z. B. flexible Arbeitszeitmodelle, firmeneigene Kita oder Kita-Plätze, Home-Office)
  • attraktive Vergütungsmodelle
  • Gesundheitsmanagement (z. B. kostenloses Firmenfitnessstudio, Sportgruppen, gratis Obst)

Viele Arbeitgeber vergessen zudem die Vorteile für die Mitarbeiter, die sich durch den Standort des Unternehmens ergeben könnte. Mögliche Beispiele hierfür könnten sein:

  • Nähe zur Innenstadt
  • Nähe zu Naherholungsgebieten oder Parks
  • sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
  • niedrige Mieten in der Gegend
  • Familienfreundlichkeit

Besonderheiten von KMU: Was sie ausmacht

Häufig haben kleine und mittlere Unternehmen Vorzüge, mit denen große Betriebe nicht punkten können. Möglicherweise finden Sie auch hier Ansatzpunkte für Ihre Werte und Stärken. Beispiele hierfür sind:

  • flache Hierarchien
  • kurze Entscheidungswege
  • viel Verantwortung und ein großer Entscheidungsspielraum für den Einzelnen
  • Loyalität gegenüber den Mitarbeitern
  • direkte Kommunikation ohne Umwege
  • Flexibilität bei den Arbeitszeiten
  • abwechslungsreiches Aufgabenspektrum
  • Familienfreundlichkeit

Maßnahmen für KMU im Rahmen des Employer Brandings

Welche Maßnahmen Ihr Employer Branding prägen sollten, hängt ganz von Ihrer Zielgruppe ab. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Strategien, die sich für viele Unternehmen anbieten. In Erwägung ziehen könnten Sie beispielsweise:

  •  Entwicklung eines Arbeitgeberslogans, der die Kernbotschaft vermittelt
  •  Öffentlichkeitsarbeit („Tue Gutes und sprich darüber“)
  •  aussagekräftige und informative Karrierewebsite
  •  Präsenz in Social-Media-Kanälen (Zielgruppe beachten!)
  •  Unternehmenseinblicke im Corporate Blog
  •  Bewertungen in Arbeitgeberbewertungsportalen
  •  Hochschulmarketing
  •  Teilnahme an Arbeitgeberwettbewerben (z. B. „TOPJOB“)
  •  positive Candidate Experience (Erfahrungen im Bewerbungsverfahren)
  •  Teilnahme an Veranstaltungen (z. B. Karrieretage, Karrieremessen)
  •  Imagebroschüren

In vielen kleineren Unternehmen gibt es keine gesonderte Grafikabteilung, die das Design von Logos, Messeständen oder Imagebroschüren übernehmen kann. In diesem Fall kann die Unterstützung durch einen Experten für Werbetechnik hinzugezogen werden.

Employer Branding nur im möglichen Rahmen

In dem Wunsch, ihre Arbeitgebermarke möglichst schnell aufzubauen, werden viele kleine Unternehmer übereifrig und wollen zu schnell zu viel. Sie stürzen sich in eine Vielzahl von Maßnahmen. Sobald dann aber der nächste Kapazitätenengpass kommt, beispielsweise wegen zu vieler Kundenaufträge, schlafen die Aktivitäten ein. Besser ist es, sich besser auf wenige Maßnahmen zu konzentrieren, die auch in Zeiten starker Auslastung durchgehalten werden können.