Die wichtigsten Jobkriterien

Ein gutes Betriebsklima ist der wichtigste Motivationsfaktor für Österreichs Arbeitnehmer. Auch dass sich der Vorgesetzte korrekt verhält ist wichtiger als das Gehalt, so offizielle Angaben.

WIEN - Drei von vier Berufstätigen schreiben dem Klima in der Arbeit unter einer Reihe von Aspekten, nach denen ein Job beurteilt werden kann, mit 72,3 Prozent Zustimmung die höchste Wichtigkeit zu. Das fand das Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in einer Umfrage heraus. Die Top-Fünf-Kriterien für den perfekten Job sind außerdem das Verhalten des Vorgesetzten gegenüber den Mitarbeitern, danach folgt erst die Komponente »Gehalt«, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und das Verhältnis zu den Kollegen am Arbeitsplatz. »Das Gehalt spielt für knapp über die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer eine sehr wichtige Rolle, gilt aber beispielsweise im Vergleich zum Betriebsklima – zumindest offiziell – nicht als zentrales Argument für einen bestimmten Job«, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

SELBSTVERWIRKLICHUNG NICHT SO WICHTIG

Den Arbeitnehmern ist es auch mit 53,7 Prozent Zustimmung relativ wichtig, eigenverantwortlich arbeiten zu können. Andere Karriere-Aspekte, die unter das Schlagwort »Selbstverwirklichung« fallen, wie Entwicklungsmöglichkeiten, Herausforderungen oder Mitspracherecht, sind eher in der Tabellen-Mitte zu finden. Auch dem Ansehen des Unternehmens wird bei der Arbeitsplatzwahl wenig Achtung geschenkt (29,4 Prozent).

Die Studie macht klar, dass Frauen ein tendenziell sehr hohes Bedürfnis nach sozialer Anerkennung haben (56,8 Prozent im Gegensatz zu 35,9 Prozent der Männer), während das Gehalt der männlichen Befragten eine weitaus wichtigere Rolle spielt.

Die Studienteilnehmer waren auch angehalten, ihre Zufriedenheit mit dem Job anhand derselben Kriterien zu bewerten: Vergleichsweise am zufriedensten zeigen sich die Arbeitnehmer mit der Möglichkeit zu eigenverantwortlichem Arbeiten, gefolgt vom Verhältnis zu den Kollegen. Mit dem Arbeitsklima – dem nach der Studie wichtigsten Motivationsfaktor – ist jeder Dritte »sehr zufrieden«. Auch die Herausforderung am Arbeitsplatz ist bei jedem Dritten im richtigen Verhältnis.

Obwohl das Gehalt nicht primär zum perfekten Job beiträgt, beläuft sich der Anteil der »Unzufriedenen« vergleichsweise bei fast keinem anderen Aspekt so hoch wie beim Geld. Nur 17,2 Prozent sind mit ihrer Bezahlung »sehr zufrieden«. Jeder Vierte gibt an, in seinem Job eher weniger oder überhaupt nicht zufrieden zu sein.